Warum muß eine muslimische Frau ihren Kopf bedecken?

 

Es wird von Muslimen allgemein als Teil einer weitreichenderen Bekleidungs- und Verhaltensvorschrift des Islams akzeptiert, daß eine muslimische Frau ihren Kopf bedecken muß und nur ihr Gesicht unbedeckt bleiben darf. Es ist daher Teil des islamischen Gesellschaftssystems und eine Manifestation wichtiger allgemeiner islamischer Prinzipien. Eine gebildete muslimische Frau folgt diesen Vorschriften, weil sie der Rechtleitung Gottes und Seines Propheten Muhammad folgt, wie sie im Koran sowie in der Sunna (das Wissen um die Praxis und Beispiele des Propheten Muhammad, Friede und Segen sei auf ihm) festgehalten ist. Hier sei als Beispiel eine Übersetzung der speziellen ayat (Vers) des Korans, der die Kopfbedeckung erwähnt:

Sura 24, Al-Nur (Das Licht); ayat 31

...Sie sollen ihren Schleier auf den Kleiderausschnitt schlagen und ihren Schmuck nicht offen zeigen, es sei denn ihren Ehegatten, ihren Vätern,...

Dieser Rat wird von ihr, wie es per Definition von einer Muslimin erwartet wird, als Offenbarung des „allwissenden“, „weisen“, „barmherzigen“, „allmächtigen“ Gottes, der alle Menschen erschaffen hat und dessen Macht alles lenkt, gesehen. Sie folgt diesem Rat, weil sie glaubt, daß Gott aufgrund Seiner Natur am besten weiß, was im besten Interesse der Menschen ist, viel mehr, als der Mensch mit seiner Fehlbarkeit und seinen Schwächen wissen kann.

Der Hauptgrund für den hijab ist Anstand und Bescheidenheit, der Wunsch, nicht unnötig die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen, wie z. B. Bewunderung und Komplimente, Neid oder – am wichtigsten – sexuelle Anziehung gegenüber Männern, abgesehen dem Ehemann. Größte Mühe wird darauf verwendet, sexuelle Gedanken, Gefühle und Interaktionen auf die Beziehung zwischen Eheleuten zu beschränken.

Diese Arten von Aufmerksamkeiten mögen zwar das „Ego“ kurzfristig aufbauen, haben aber alle langfristig das Potential, fürchterliche Konsequenzen nach sich zu ziehen, wie z. B. Gefühlschaos, Wettbewerb, Verdächtigungen, Affairen, Ehen, die in die Brüche gehen, und damit das Ende anderer Beziehungen, gestörte Kinder und letztendlich eine Gemeinschaft, in der die Menschen unsicher, unglücklich und untereinander zerstritten sind.

Hier zeigt sich deutlich, daß der hijab eine Manifestation eines anderen wichtigen Prinzips im Islam ist: Vorteile, die dauerhaft sind, werden höher bewertet als die, die nur kurzfristig andauern. Auf die Dauer ist eine glückliche Ehe von zwei Menschen, die danach streben, sich das Wissen des Islams anzueignen, es zu lehren und nach bestem Gewissen danach zu leben, von größerem Vorteil. Darin liegt das wahre Glück der Seele für die Ewigkeit, indem sie in ihrem reinen, natürlichen, von Gott geschaffenen Zustand verbleibt und von Frieden und Zufriedenheit, Geduld, Dankbarkeit, Liebe und Barmherzigkeit erfüllt ist. Vergänglich hingegen sind die momentanen Genüsse, die z. B. von der Meinung anderer über uns entstammen und zur Selbstherrlichkeit führen, oder – vielleicht noch elementarer – die Genüsse, die von körperlichen Empfindungen herrühren.

Eine stabile Ehe und eine friedliche, kooperative, zufriedene Gemeinschaft, in der die Menschen sich mit Wohlgefallen begegnen, werden nicht nur das wahre Glück bereiten, das die Seele verlangt, sondern auch, in Maßen, die gute Meinung, die physischen und all die anderen Genüsse, die das Ego verlangt.

Daher wird die Freiheit und der Nutzen der Seele betont, die eine entsprechende Disziplin und Mäßigung des Ego erfordern, aber keineswegs eine völlige Ablehnung oder Unterdrückung.

Abgesehen davon, daß sowohl muslimische Männer als auch Frauen den züchtigen Bekleidungsvorschriften folgen sollten, sollten sie sich auch mit Anstand benehmen, wenn sie mit dem anderen Geschlecht zu tun haben.

 

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